Thema: |
Statik, Tragwerksplanung, Maßtoleranzen |
  |
Auftraggeber: |
Privatauftrag, 80689 München / Laim |
Objekt: |
Sichtdachstuhl mit Aufdachdämmung, Sparrenlange ca. 6,60 m und drei Schleppgauben |
Schadbild: |
Unterschiedlich breite Sparren wurden vertauscht und teils mit erheblichen Querschnittsschwächungen eingebaut. Die Sparreneinteilung am Hauptdach verläuft schief. |
Feststellungen: |
Die Tragwerksplanung sah vor, die Vertikallasten der Gauben
über die Pfosten auf die Randsparren des Hauptdaches
weiterzuleiten, wodurch diese kräftiger beansprucht werden.
Der Statiker wählte einen 2 cm breiteren Querschnitt als für
die Normalsparren. Die breiteren Randsparren unter den
Gaubenbacken und die Normalsparren des Hauptdaches
wurden vertauscht. Als Randsparren wurden "normale",
schmale Sparren gewählt und die "stärkeren", breiteren
Sparren eher zufällig in der Hauptdachfläche verteilt und eingebaut. |
|
Die Gaubenpfosten schmiegen sich nicht mit einer Schräge an die Oberseite der Randsparren – sie wurden mit rechtwinkligem Abschnitt in die eingesägten Sparren eingesetzt. Diese Auskerbung schwächt den Querschnitt um mehr als 50%. |
  |
|
Die Sparreneinteilung verläuft mal links, mal rechts vom Riss. Durch das Vertauschen von unterschiedlich breiten Sparren und die Verwendung von fertig abgebundenen Wechseln nimmt die Schiefstellung immer weiter zu. |
  |